“schon seit Tagen fließt in Kabul Blut. Erst der Anschlag auf die Deutsche Botschaft mit 150 Toten und ungezählten Verletzten. Dann erschießt die Polizei acht Demonstranten, die gegen die Taliban und gegen die Regierung protestiert haben. Als wir die getöteten Demonstranten beerdigen, kommt es wieder zu einer Explosion. Während alle fliehen folgt eine weitere Explosion. Wieder zehn Tote, wieder viele Verletzte. Wir selbst haben überlebt, sind schockiert und verzweifelt.”
So heißt es in einer Email, die uns von unserer afghanischen Partner-Organisation Afghanistan Human Rights and Democracy Organisation (AHRDO) erreichte. Deshalb sagt Thomas Seibert, “die Wiederaufnahme der Abschiebungen nach Afghanistan ist ein Menschenrechtsverbrechen ersten Ranges.” Weil alle im Land, auch die Bundesregierung, die Lage in Afghanistan kennen, ist ein Abgeschobener nach Afghanistan “im Sinne der Präambel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ein Opfer von ‘Tyrannei und Unterdrückung’. Und deswegen wäre er oder sie zum letzten Mittel des Widerstands berechtigt, zum Aufstand gegen Tyrannei und Unterdrückung.
Nicht nur die unmittelbar Betroffenen – auch wir sind zum Widerstand aufgerufen. Und wir haben dabei mehr Möglichkeiten als diejenigen, die ihres Menschenrechts beraubt werden.
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